Weltmärkte für Fleisch – aktualisierte Prognose des USDA
VDF, 04.05.2007 - Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium hat seine Prognose für die Weltfleischmärkte auf der Basis der mittlerweile vorliegenden vorläufigen Statistiken aus dem Jahr 2006 und der gegenwärtigen Entwicklung auf dem Weltmarkt aktualisiert. Die Prognosedaten beziehen sich auf die wichtigsten Erzeugungs- bzw. Handelsgebiete der Welt.- – Produktion
In dem aktuellen Bericht fallen die ermittelten Produktionsmengen für 2006 gegenüber der seinerzeitigen Prognose für Schweine- und Geflügelfleisch leicht niedriger (99,016 Mio. t, bzw. 65,233 Mio. t) und für Rindfleisch leicht höher (53,838 Mio. t) aus.
Für 2007 wird mit insgesamt 222,510 Mio. t zwar eine weiterhin steigende Fleischerzeugung vorhergesagt (+2,0 %), die Mengenvorhersage fällt aber um 1,6 Mio. t geringer aus als bei der Prognose vom Herbst 2006. Hauptgrund für die Korrektur ist die deutlich reduzierte Prognose für die Schweinefleischproduktion in China, die aber gegenüber 2006 mit 4 % dennoch vergleichsweise stark ansteigt. Bei Schweinefleisch insgesamt lautet die um ca. 1,5 Mio. t zurückgenommene Vorschätzung für 2007 auf 101,867 Mio. t (+2,9 %). Die Rindfleischproduktion wird mit 54,796 Mio. t (+1,8 %) leicht höher geschätzt als noch Ende 2006. Für die Geflügelfleischerzeugung wird nur noch ein vergleichsweise geringes Wachstum um 0,9 % auf 65,847 Mio. t erwartet.
- – Handel
Beim Welthandel wurden die Zahlen für 2006 gegenüber der Herbstprognose bei allen Fleischarten nach oben korrigiert (insgesamt um 0,5 Mio. t). Weitere Steigerungen werden auch für 2007 erwartet: Mit insgesamt 20,611 Mio. t fällt die Prognose ebenfalls um 0,5 Mio. t höher aus als im Herbst 2006. Gegenüber der Exportmenge 2006 beträgt der Zuwachs 4,6 %.
Die Vorausschätzung für den weltweiten Export von Schweinefleisch für 2007 liegt aktuell mit 5,557 Mio. t um 240.000 t höher als im Herbst 2006. Gegenüber der Exportmenge 2006 bedeutet dies einen Zuwachs um 4,4 %. Die höchste Steigerung wird mit 11,5 % für die USA prognostiziert, die damit die Exportmenge seit 2003 etwa verdoppeln werden (auf 1,515 Mio. t). Die USA werden damit zum weltweit größten Schweinefleisch-Exporteur. Für die EU lautet die Vorschätzung auf 1,470 Mio. t (+4,3 %). Hierbei werden Bulgarien und Rumänien aber noch als Drittländer eingestuft. Da der Export insbesondere nach Rumänien wachsende Tendenz auf hohem Niveau zeigt (2006: rund 200.000 t, Vorschätzung für 2007: 250.000 t), dürfte das Wachstum des restlichen Drittlandsexports deutlich geringer ausfallen als vom USDA prognostiziert. Hingegen werden für Kanada rückläufige Exportmengen vorhergesagt, die auf den zur Zeit relativ hohen Kurs des kanadischen Dollars sowie auf hohe Arbeits- und Futterkosten zurückgeführt werden.
Beim Rindfleisch wird die Gesamt-Exportmenge für 2007 gegenüber der Prognose von Ende 2006 um 120.000 t auf 7,571 Mio. t angehoben. Der absolut größten Zuwachs wird dabei für Brasilien mit +124.000 t (+6,0 %) auf eine Gesamtmenge von 2,235 Mio. t erwartet. Ein deutliches Wachstum prognostiziert das USDA auch für die Exporte Australiens mit +70.000 t (+4,9 %) auf 1,530 Mio. t. Weitere Länder mit nennenswerten Exportzuwächsen sind Indien (+50.000 t auf 800.000 t), Neuseeland (+60.000 t auf 600.000 t) und die USA (+60.000 t auf 585.000 t). Für die EU geht das USDA von gleichbleibender Exportmenge (200.000 t) aus.
Auf der Einfuhrseite wird bei Rindfleisch für die USA eine Steigerung um rund 100.000 t auf ein Gesamtvolumen von 1,497 Mio. t prognostiziert. Ebenfalls wird ein kräftiger Anstieg der Einfuhren Ägyptens (+15.000 t auf 240.000 t) und Kanadas (+11.000 t auf 170.000) vorhergesagt. Die Vorschätzungen für das Einfuhrvolumen Russlands wurde für 2007 mit 960.000 t um 55.000 t nach oben korrigiert. Das bedeutet aber nur einen Zuwachs gegenüber der Importmenge von 2006 um 5.000 t. Für Japan hingegen sehen die Marktexperten für 2007 mit nur noch 700.000 t ein um 65.000 t geringeres Importvolumen als im Herbst 2006 prognostiziert. Damit steigt der Import gegenüber 2006 nur um 8.000 t.
Größere Nachfrage bei den Hauptimportländern für Schweinefleisch werden vor allem Japan (+6,9 %), Mexiko (+3,1 %) und Südkorea (+2,6 %) haben. Für Russland geht das USDA von nahezu unveränderter Einfuhrmenge aus.
- – Verbrauch
Der Fleischverbrauch wird laut USDA-Schätzung um insgesamt 1,9 % auf 217,668 Mio. t wachsen. Die stärkste Zunahme wird für Schweinefleisch (+2,7 % auf 100,794 Mio. t) erwartet. Für Rindfleisch wird eine Zunahme um 1,8 % auf 52,641 Mio. t und für Geflügelfleisch um 0,9 % auf 64,233 Mio. t vorhergesagt. Auch hierbei wurden die Daten aus der Herbstschätzung nach unten korrigiert.