Marktprognose für Schweinefleisch in der EU
VDF, 22.11.2007 - Der Prognoseausschuss der EU für den Sektor Schweinefleisch hat seine Markteinschätzung für die Jahre 2007 und 2008 auf Basis der vorliegenden Daten für das Jahr 2007 aktualisiert.Danach hat im Jahr 2007 die Erzeugung der EU-25 erneut zugelegt und zwar um 2,0 % auf 21,786 Mio. t (EU 27: 22.326 Mio. t). Die größte Steigerung gegenüber dem Vorjahr fand im ersten Quartal (+ 6,6 %) statt. In den Folgequartalen nahm der Vorsprung deutlich ab. Für das 4. Quartal wird sogar mit einem Minus gegenüber 2006 gerechnet (- 0,4 %).
Für das erste Halbjahr 2008 rechnen die Experten mit einem Rückgang der Erzeugung gegenüber 2007 um 1,5-1,9%. Ab dem Sommer wird dann wieder eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr prognostiziert.
Der Export wird 2007 nach einem Rekord im vorigen Jahr um gut 190.000 t auf insgesamt 1,802 Mio. t (Produktgewicht) zurückgehen. Der Hauptteil dieses Rückgangs ist aber durch den Beitritt Rumäniens und Bulgariens bedingt.
Exporte in Richtung Ostasien hingegen haben sich gegenüber 2006 wieder erholt. Gefahr für 2008 droht durch die mögliche Schutzklauselregelung Australiens. Hiervon wäre Dänemark betroffen, das ca. 30.000 t dorthin liefert.
Die Importe beliefen sich im Jahr 2006 auf vergleichsweise vernachlässigbare 32.161 t (Produktgewicht). Im Vergleich zum Jahr 2005 stiegen sie aber um knapp 10.000 t an. Im ersten Halbjahr 2007 wurden bereits 20.100 t registriert, eine weitere Steigerung auf 12 Monate hochgerechnet um ca. 8.000 t. Hauptlieferant der EU im Sektor Schweinefleisch sind die USA.
Die Preise fallen der vorläufigen Analyse zufolge über das ganze Jahr hinweg deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Im Jahresdurchschnitt beträgt der Rückgang rund 7 % (von gut 145 auf 134 €/100 kg). 2006 wurden aber außerordentlich hohe Preise erzielt. Für die Periode bis September 2007 liegt das Preisniveau auf dem Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2006. Erst seit dem Herbst ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem dreijährigen Durchschnitt festzustellen. Die Preisschwäche wird in erster Linie auf die Produktionssteigerung zurückgeführt. Für die Erzeuger besonders drückend ist die gleichzeitige erhebliche Kostensteigerung durch die Erhöhung der Futtermittelpreise.
Für 2008 sagt die Vorschätzung im ersten Quartal eine Konstanz der Preise voraus. Ab dem zweiten Quartal wird ein leichter Anstieg auf 142 €/100 kg vorausgesagt.