Argentinien – Rindfleischexporte auf dem Rückmarsch
VDF, 30.03.2009 - Im Jahr 2008 sind die argentinischen Rindfleischexporte weiterhin zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Ausfuhren von gekühltem und gefrorenem Rindfleisch um ein Viertel zurück. Grund hierfür sind die Maßnahmen der Regierung zur Begrenzung des Rindfleischexportes, die Streikaktionen der Landwirte und vor allem die seit 50 Jahren schwerste Dürreperiode des Landes. Zwar nahmen die Schlachtungen im Zuge des dürrebedingten Bestandsabbaus zu, doch die Schlachtgewichte waren zu niedrig, um das Fleischaufkommen auf dem gewohnten Niveau zu halten. Vor allem der Anteil geschlachteter Kühe hat sich in dieser Situation deutlich erhöht.Mit rund 222.000 t lagen die gesamten Exporte um die Hälfte niedriger als noch im Jahr 2005, also vor Einführung der Exportrestriktionen seitens der argentinischen Regierung.
Die Exporte in Nicht-EU-Länder gingen um ein Drittel zurück. Deutschland ist weiterhin mit einer nahezu konstanten Importmenge von 29.000 t wichtigster Handelspartner für unverarbeitetes Rindfleisch innerhalb der EU. Die Lieferungen in die Niederlande nahmen um zwei Drittel auf 13.000 t zu, die Einfuhren Italiens gingen um 6 % auf 9.600 t zurück.
Zwischen den argentinischen Ausfuhrdaten und den Einfuhrzahlen der EU bestehen geringfügige Abweichungen. Nach Angaben von Eurostat sind die argentinischen Lieferungen von frischem und gefrorenem Rindfleisch in die EU im Jahre 2008 gegenüber dem Vorjahr um 3 % zurückgegangen. Die argentinischen Daten weisen eine leichte Steigerung aus. Die Mengenniveaus sind aber identisch. Die Ursache für die kleinen Abweichungen liegt vermutlich in der Zuordnung identischer Lieferungen zu unterschiedlichen Kalenderjahren (Verschiffungen um die Jahreswende).