Südamerika – Mangelnde Exportnachfrage drückt die Preise
VDF, 12.06.2009 - Die schwächere Nachfrage nach südamerikanischem Rindfleisch hat sich in den vergangenen Monaten negativ auf die Verkaufspreise ausgewirkt. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise gingen die Preise im letzten Quartal 2008 und im Januar 2009 steil nach unten. Danach haben sich die Preise stabilisiert. Im März 2009 lagen die Preise in Argentinien, Brasilien und Uruguay rund 20 % niedriger als im März 2008 und 35-40 % unter dem Durchschnittspreis vom September 2008.Die geringen Exporterlöse führten wiederum zu deutlich niedrigeren Lebendviehpreisen (gemessen in US $). Die Preise für lebende Ochsen haben in den 3 o. g. Ländern einen Höhepunkt zwischen Juli und August 2008 erreicht. Seitdem sind die Preise pro kg Lebendgewicht insbesondere in Brasilien und Uruguay um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Wegen der Maßnahmen der Regierung zur Preissteuerung reagierte der Lebendviehmarkt in Argentinien weniger stark.
Die Auswirkungen der sinkenden Exportpreise haben neben z. T. starken Währungsabwertungen die südamerikanische Fleischindustrie erheblich getroffen. Im Fall Brasiliens sank der Wechselkurs des Real gegenüber dem US $ in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 um ein Drittel. Eine Wechselkurserholung trat erst zu Beginn des Jahres 2009 ein.
Trotz fallender Preise für südamerikanisches Rindfleisch konnten die EU-Importeure ihre Einfuhrmengen aus Brasilien im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr nicht steigern. Grund hierfür sind die EU-Restriktionen auf Rindfleisch aus Brasilien, die im ersten Quartal 2008 noch nicht voll zur Geltung kamen. Der Rückgang des Eurowechselkurses gegenüber dem US $ hat den Preisrückgang für südamerikanisches Rindfleisch seit dem Sommer 2008 etwas gebremst.