USA – Weniger Schweinefleischexport durch Wirtschaftskrise und neue Grippe
VDF, 28.08.2009 - Die Schweinefleischexporte der USA sind in der ersten Hälfte des Jahres 2009 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 20 % auf ein Gesamtvolumen von rund 625.000 t zurückgegangen. Der kräftige Rückgang wird sowohl mit dem Ausbruch der sog. Schweinegrippe als auch mit der schwachen Konjunktur in einigen Zielländern begründet.Wertmäßig gingen die Exporte um 15 % auf insgesamt 1,6 Mrd. US $ zurück. Dennoch erwartet der Fleischexportverband US Meat Export Federation (USMEF) für das gesamte Jahr 2009 die zweitgrößte Jahresexportmenge nach dem Rekordhoch von 2008.
Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) belief sich der Lagerbestand von Schweinefleisch im Juni auf 262.500 t. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 9 %. Die Händler beklagen eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher aufgrund des H1N1-Virus.
Obwohl die WHO keine wissenschaftlich fundierte Beweise dafür sieht, dass die Importe von Schweinefleisch oder gar der Verzehr die öffentliche Gesundheit gefährden könnten, haben ca. 20 Länder die Einfuhr von Schweinefleisch aus den USA wegen des Auftretens des H1N1-Virus verboten. Dies führte zum Rückgang der US-Schweinfleischexporte in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20 %. Die Einfuhrbeschränkungen Chinas bewirkten einen Einbruch der US-Exporte dorthin um 83 %.
Die Ausfuhren nach Russland, dem fünftgrößten Importeur für Schweinefleisch aus den USA, gingen um 39 % zurück. Neben den verhängten H1N1-Restriktionen stieg die heimische Produktion in Russland deutlich, und gestiegene Importpreise machten den Ersatz durch heimische Produkte möglich. Darüber hinaus trug die durch die Wirtschaftskrise abgeschwächte Kaufkraft in Russland zum Importrückgang bei.
Die US-Exporte nach Mexiko nahmen hingegen um 34 % zu. Der USMEF startete kürzlich eine Werbekampagne in Mexiko, um das Vertrauen in US-amerikanisches Fleisch zu fördern.