Argentinien – Rekordproduktion treibt die Rindfleischexporte in die Höhe

Rindfleischexporte Argentiniens (Januar bis September)Vergrößern Herunterladen
VDF, 30.11.2009 - In Argentinien wurden in den ersten 9 Monaten des Jahres 2009 mehr als 12 Mio. Rinder geschlachtet. Die Rindfleischproduktion erreichte somit ein Rekordhoch der letzten 20 Jahre und stieg im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 11 %. Durch die hohen Schlachtungen wurden die Bestände insbesondere bei weiblichem Vieh stark reduziert. Geringe Einnahmen und Dürreverhältnisse deuten auf eine weitere Reduktion der für die Bestandsergänzung wichtigen weiblichen Rinder hin. Nach vorläufigen amtlichen Statistiken machen die Kuh- und Färsenschlachtungen bislang rund 50 % aller Schlachtungen im Jahr 2009 aus.

In den vergangenen Jahren hat die argentinische Regierung die Futterpreise subventioniert und unterstützte die Produktion in den sog. Feedlots. Rund 40 % aller geschlachteten Rinder in 2009 stammen nach Schätzungen der lokalen Institutionen aus den Feedlot-Betrieben.

In den ersten 9 Monaten des Jahres 2009 wurden 275.000 t von gekühltem und gefrorenem Rindfleisch exportiert. Gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres hat sich die Menge um knapp zwei Drittel erhöht. Die Exporte von gefrorenem Rindfleisch stiegen um fast 80 % auf insgesamt rund 200.000 t. Auch die Exporte von verarbeitetem Rindfleisch stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 30 %.

Knapp über die Hälfte aller Lieferungen von gefrorenem Rindfleisch gingen nach Russland. Damit behauptete sich die Russische Föderation als Hauptabnehmer für Rindfleisch dieser Kategorie. Für gekühltes Rindfleisch bleibt die EU der wichtigste Handelspartner Argentiniens mit einer Abnahmemenge von rund 42.000 t (56% aller Lieferungen). An zweiter Steller folgte Chile mit 28.600 t.

Fallende Stückpreise haben den erhofften Anstieg der Exporteinnahmen deutlich gedämpft. Trotz des kräftigen mengenmäßigen Anstiegs der Exporte von gefrorenem Rindfleisch ist der Wert der Gesamtlieferungen um nur 38 % auf 580 Mio. US $ gestiegen. Wertmäßig sind die Exporte von gekühltem Rindfleisch sogar um 20 % auf 515 Mio. US $ zurückgegangen.

Der Anstieg der Produktion und der damit einhergehende Preisrückgang im Jahr 2009 hat nicht nur die Exporte angekurbelt, sondern auch den inländischen Rindfleischkonsum. Im Zeitraum von Januar bis September stieg der Pro-Kopf-Verbrauch um 5 % auf 73 kg und somit auf den höchsten Wert seit 15 Jahren.

Aufgrund der vermehrten Schlachtungen weiblicher Rinder wird ein Abbau des Rinderbestands unausweichlich. USDA schätzt den Rückgang der Exporte im kommenden Jahr auf ca. 30 %.