Brasilien – Rindfleischexporte 2009 erneut niedriger
VDF, 29.01.2010 - Trotz einer merklichen Erholung im letzten Quartal 2009 blieben die brasilianischen Exporte im gesamten Jahr 2009 knapp 100.000 t (bzw. 10 %) unter dem Vorjahresniveau. Verglichen mit den Exporten im Jahr 2007 sind die Exporte sogar um 360.000 t (bzw. 28 %) zurückgegangen.Die im Jahr 2009 ohnehin geschwächte Nachfrage auf einigen wichtigen Weltmärkten wurde durch eine kräftige Aufwertung des Reals gegenüber dem US $ (+33 %) verstärkt. Die Aufwertung des Reals hat zudem zu einer Einnahmensenkung aus dem Exportgeschäft um 17 % pro Tonne geführt. Viele Anbieter konzentrierten sich daher auf den Inlandsmarkt. Die schwachen Exportgeschäfte haben jedoch auch die Preise auf den inländischen Märkten und damit auch die Rindfleischproduktion negativ beeinflusst.
Zu einer Verschärfung der Preissituation führte die Tatsache, dass viele Rindviehhalter ihre Schlachttiere aufgrund finanzieller Engpässe einiger Schlachtbetriebe länger halten mussten. Als die Schlachtungen zum Ende des Jahres zunahmen, gerieten die Preise erneut unter Druck.
90 % aller brasilianischen Rindfleischexporte entfielen auf gefrorene Ware, diese gingen im Vergleich zum Vorjahr um 12 % zurück. Hauptabsatzmarkt blieb nach wie vor Russland, dessen Importe allerdings um 55.500 t abnahmen. Noch stärker haben sich die Ausfuhren nach Venezuela verringert (-57.000 t). Der Anstieg der Lieferungen nach Hongkong um 36.000 t konnte die o.g. Rückgänge bei weitem nicht kompensieren.
Die Exporte von gekühltem Rindfleisch nahmen um 46 % auf 74.000 t zu. Dabei stiegen die Lieferungen in den Libanon und nach Jordanien besonders stark.
Innerhalb der EU haben lediglich die Lieferungen nach Italien spürbar zugenommen (gekühlt: +1.400 t; gefroren: +7.300 t). Die weiterhin bestehenden EU-Restriktionen gegen Brasilien bremsten den Anstieg der Lieferungen in die gesamte EU. Die Verschiffungen in die EU machten im vergangenen Jahr weniger als ein Viertel der Gesamtmenge des Jahres 2007 aus.