Marktprognose für Rindfleisch in der EU
VDF, 02.05.2011 - Der Prognoseausschuss der EU für den Sektor Rindfleisch hat seine Markteinschätzung für das Jahr 2010 auf der Basis der Ergebnisse der Herbstzählungen und der gegenwärtigen Entwicklung auf dem Rindfleischmarkt aktualisiert. Die wichtigsten Aussagen lassen sich wie folgt zusammenfassen:Bestände: Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Viehzählungen in ausschlaggebenden EU-Ländern vom Herbst 2010 weisen für den gesamten EU-Raum einen Rückgang der Rinderbestände gegenüber dem Vorjahr um 1,7 % aus. Mit Ausnahme von leichten Zuwächsen in Dänemark, Estland, Griechenland, Litauen und Finnland war die rückläufige Entwicklung im gesamten EU-Raum zu beobachten. Stärke Rückgänge wurden vor allem in Italien, Rumänien und Bulgarien verzeichnet. In Deutschland ist der Bestand um 1,5 % auf 12,7 Mio. Tiere zurückgegangen.
Erzeugung: Der Abbau der Bestände ergab zwar ein erhöhtes Angebot von Schlachttieren im Jahr 2010, die Aussichten für 2011 deuten jedoch auf eine Verknappung des Schlachtviehangebotes hin. Die Schlachtungen in der EU-27 nahmen im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 1 % zu, die Rindfleischproduktion stieg um 2,3 %.
Preise: Im Jahr 2009 lagen die Preise in der EU-15 im Durchschnitt aller Kategorien leicht unter dem Niveau von 2008 (für männliche Rinder: -0,3 % auf 3,17 €/kg und für Kühe: -7,3 % auf 2,31 €/kg). Seit Mitte des Jahres 2010 stiegen die Preise über alle Kategorien hinweg deutlich an.
Importe: Im Jahr 2010 gingen die Einfuhren um fast 13 % auf knapp 379.000 t gegenüber dem Vorjahr zurück. Den Hauptrückgang verzeichneten die Lieferungen aus Argentinien (-35 %).
Die Entwicklung auf dem Importmarkt deutet darauf hin, dass die Einfuhrpreise weiterhin ansteigen werden. Der Durchschnittspreis pro Tonne stieg im Jahr 2010 auf 4.282 Euro.
Exporte: Die Ausfuhren von Rindfleisch und Lebendvieh haben im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr stark zugenommen (+95 % auf 485.000 t). Die Exporte nach Russland stiegen um 167 %. Weitere starke Zuwächse verzeichneten die Exporte in die Türkei (Fleisch und lebende Tiere), in den Libanon (lebende Tiere), in die Schweiz und nach Algerien. Auch im Export werden aufgrund des knappen Angebots auf dem Weltmarkt weiter steigende Preise erwartet.