Deutschland – Schlachtungen und Fleischerzeugung im 1. Halbjahr 2013
VDF, 16.08.2013 - Knapp 4,0 Millionen Tonnen Fleisch wurden nach neuesten Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in gewerblichen Schlachtbetrieben in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres produziert; im Vergleich mit dem 1. Halbjahr 2012 wurde ein geringer Zuwachs von 0,1 % (knapp 4.500 t) erzielt.Die Schweinefleischerzeugung macht mit 2,75 Mio. t 68,7 % der gesamten deutschen Fleischproduktion aus. Im ersten Halbjahr wurden 29,2 Mio. Schweineschlachtungen gezählt. Ein Anstieg um 1,2 % (+ 334.900 Tiere) gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Produktionszuwachs resultiert nach Angaben von Destatis maßgeblich aus Schlachtungen von aus dem Ausland bezogenen Schweinen. Hier wurde ein Zuwachs von 233.700 (+ 10,5 %) erzielt. Schlachtungen von Schweinen inländischer Herkunft trugen nur mit einem Drittel (101.200 Tiere; + 0,4 %) zum Produktionsanstieg bei. Der Anstieg der Schweinefleischerzeugung betrug in den ersten sechs Monaten diesen Jahres 1,2 % (+ 33.200 t).
Im Rindfleischsektor ging die Anzahl der gewerblichen Schlachtungen dagegen mit minus 6,3 % (- 111.900 Tiere) gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 stark zurück, auf knapp 1,7 Millionen Schlachtrinder. Die daraus produzierte Rindfleischmenge verminderte sich im gleichen Zeitraum um 5,6 % (- 31.100 t) auf 525.000 t. Insgesamt trägt die Rindfleischerzeugung mit 13,1 % zur gesamten Fleischproduktion bei. Die Kuhschlachtungen gingen, verglichen mit dem ersten Halbjahr 2012, um 6,6 % ( - 40.400 Tiere) auf 571.700 Tiere zurück; die daraus erzeugte Fleischmenge nahm um 6,9 % ab. Ebenso reduzierten sich die Schlachtungen von Färsen um rund 4,4 % (10.600 Tiere), was einer geringeren Schlachtmenge von 2.600 t (- 3,7 %) entspricht. Das Schlachtaufkommen an Kälbern (- 15.000 Tiere, - 8,7 %) und Jungrindern ( - 4.900 Tiere, - 15,7 %) fiel ebenfalls kleiner aus als im ersten Halbjahr 2012. Die Produktion von Kalbfleisch blieb dabei um 1.100 t (- 4,7 %) und die von Jungrindern um 800 t (- 16,8 %) hinter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Eine Ausnahme im Rindfleischsektor bildet die Zunahme der Ochsenschlachtungen, die jedoch wegen ihrer Größenordnung kaum ins Gewicht fallen. Diese nahmen mit 0,8 % (+ knapp 90 Tiere) leicht zu; die Schlachtmenge lag dabei auch wegen des gestiegenen Schlachtgewichts (+1,5 kg je Ochse), um 1,3% höher (+ 40 t). Schlachtungen von Bullen verringerten sich um 5,9 % (- 41.200 Tiere) auf 660.100 Tiere, dabei wurde eine Fleischmenge von 252.500 t gewonnen (- 5,1 %; -13.700 t).
Im ersten Halbjahr 2013 wurden 9.200 t Schaf- und Lammfleisch gewerblich erzeugt, 4,1 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon entfielen 7.800 t auf Lammfleisch (-1,7 %; - 133 t) und auf Schaffleisch 1.400 t (- 15,5 %; - 261 t). Ebenso verringerte sich die Ziegenfleischproduktion gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 200 t (- 14,9 %; - 36 t). An Pferdefleisch wurden 1.300 t produziert (- 9,2 %; -120 t). Lamm-, Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch trugen zusammen 0,3 % zur Gesamtproduktion bei.
Das Aufkommen an Geflügelfleisch erhöhte sich gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 2.900 t (+ 0,4 %) auf 716.200 t. Damit hat sich die Erzeugung dieser Fleischart seit dem Jahr 2000 (370.350 t) im Vergleich der ersten Halbjahre bis heute nahezu verdoppelt. An der gesamten Fleischproduktion hatte Geflügelfleisch einen Anteil von 17,9 %.
Im Geflügelsektor ist Jungmasthühnerfleisch weiterhin der größte Fleischlieferant. Mit einem Plus von 9.400 t (2,2 %) konnte hier ein Zuwachs verzeichnet werden. Im Gegensatz dazu setzte sich die rückläufige Tendenz bei den übrigen Geflügelarten weiter fort: Truthuhnfleisch ging um 200 t (- 0,1 %) zurück. Entenfleisch schließt im ersten Halbjahr 2013 mit einem Minus von 23,9 % (- 7.100 t), hat jedoch mengenmäßig keine große Bedeutung in der Geflügelfleischerzeugung.
Bei der regionalen Verteilung konzentriert sich die Schweinefleischproduktion auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (931.600 t) und Niedersachsen (881.300 t). Die Rinderfleischerzeugung erfolgt zum Großteil in Bayern (143.300 t), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (108.300 t). Bei der Geflügelproduktion stellen Niedersachsen mit 412.500 t und Bayern mit 77.609 t den größten Produktionsanteil.