Marktprognose für Schweinefleisch in der EU
VDF, 08.11.2013 - Der Prognoseausschuss der EU für den Sektor Schweinefleisch hat seine Markteinschätzung für die Jahre 2013 und 2014 auf der Basis der bisher vorliegenden Ergebnisse der neuesten Viehzählungen in den einzelnen Mitgliedstaaten und der gegenwärtigen Entwicklung auf dem Schweinefleischmarkt aktualisiert.Nachfolgend die wichtigsten Aussagen:
Bestände: Die im Mai/Juni durchgeführten Viehzählungen in EU-Mitgliedstaaten, wiesen einen erneuten Rückgang der EU-Bestände um 0,9 % aus. Ein Rückgang um 1,7 % wurde bereits nach den Viehzählungen vom letzten Winter festgestellt. Besonders auffällig war der Rückgang der Sauenbestände, die im Durchschnitt der EU um 2,5 % abgebaut wurden (im vergangen Herbst waren es 3,5 %).
Erzeugung: Die Schweinefleischproduktion sank im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um -1,8 % auf 22,135 Mio. t. Für 2013 wird mit einer weiter abnehmenden Produktion um -0,7 % auf 21,973 Mio. t gerechnet.
Exporte: Nach dem Ausfuhrrekord von 3,1 Mio. t im Jahr 2011 fiel der Schweinefleischexport im vergangenen Jahr um -2 % auf rund 3,0 Mio. t zurück. Für das laufende Jahr wird eine stabile bis leicht rückläufige Exportmenge erwartet. Im Zeitraum Januar bis August 2013 lagen die Schweinefleischexporte um -0,6 % unter dem Ergebnis des gleichen Vorjahreszeitraums.
Die wichtigsten Importmärkte sind Russland und China mit einem Anteil von 25 bzw. 22 %. Während die EU-Lieferungen nach China allerdings um 23 % stiegen, sanken die Schweinefleischimporte Russlands aus der EU um 3 %. Rückläufige Mengen waren außerdem bei nahezu allen Exportzielen zu verzeichnen. Nennenswerte Ausnahmen hiervon sind die Philippinen (+37 %) und Angola (+6 %).
Importe: Für das laufende Jahr 2013 weisen die bislang verfügbaren Importstatistiken für den Zeitraum von Januar bis August einen weiteren Rückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 7,2 % aus. Bereits im Jahr 2011 war die Schweinefleischeinfuhr um -12 % auf 38.200 t zurückgegangen und im vergangenen Jahr 2012 im weitere -9 % auf 34.900 t. Mehr als die Hälfte aller Importe kommen traditionell aus der Schweiz. Chile liefert rund ein Fünftel, gefolgt von Serbien mit etwa 7 %.
Preise: Im Jahr 2012 stiegen die Preise stärker als vorhergesagt und erreichten mehr als 1,70 €/kg (Durchschnitt Handelsklasse E). Der weitere Preisanstieg im laufenden Jahr wird mit anhaltend starker Nachfrage auf den Weltmärkten bei stagnierender EU-Produktion und steigenden Futterkosten erklärt. Nach der Preisfeststellung in den ersten drei Quartalen wird für das gesamte Jahr 2013 ein Durchschnittspreis von 1,75 €/kg erwartet. Für die erste Jahreshälfte 2014 sagt der Prognoseausschuss einen leichten Rückgang der Preise gegenüber der ersten Jahreshälfte 2013 voraus. Im Vergleich zu den Jahren 2010 bis 2012 bleiben die Preise jedoch auf hohem Niveau (1. Quartal: 1,69 €/kg, 2. Quartal: 1,71 €/kg).