Deutschland – Außenhandel im Fleischsektor im ersten Quartal 2014
VDF, 13.06.2014 - Der deutsche Außenhandel mit Fleisch und Fleischwaren wies im ersten Quartal nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) über alle Kategorien hinweg im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres z. T. stark rückläufige Entwicklungen aus.Die Einfuhren von Fleisch und Schlachtnebenerzeugnissen verzeichneten in der Summe - lediglich aufgrund des hohen Anteils an Zuschätzungen - gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen kleinen Anstieg um rund 3 % auf rund 610.274 t. Wertmäßig sind die Einfuhren jedoch um 5 % auf eine Gesamtsumme von gut 1,4 Mrd. € gesunken. Der Schweinefleischsektor macht etwa die Hälfte aller Importe aus, diese Einfuhren verzeichneten gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 11 %. Nahezu alle Einfuhren von frischem und gefrorenem Schweinefleisch kamen aus den EU-Mitgliedstaaten.
Auf den Rindfleischsektor entfielen etwa 11 % aller Fleischimporte, wovon rund 85 % aus EU-Ländern kamen. Die Einfuhren des Rindfleischsektors gingen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ca. 18 % auf 64.000 t zurück. Die Rindfleischeinfuhrmenge aus Drittländern sank gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 13 % auf 9.700 t. Rund 85 % der Rindfleischeinfuhren entfielen auf gekühltes Fleisch. Etwa 44 % der Drittlandseinfuhren kamen aus Argentinien (4.300 t). Gut ein Fünftel (21 % bzw. 2.000 t) wurde aus Uruguay geliefert und weitere 16 % (ca. 1.600 t) aus Brasilien. Die Lieferungen aus diesen drei Hauptlieferländern verzeichneten unterschiedlich starke Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich. An vierter Stelle folgten die USA, deren Lieferungen um 9 % auf 1.480 t stiegen. Der Anteil der US-Lieferungen an der Gesamteinfuhrmenge aus Drittländern beträgt mittlerweile 15 %.
Geflügelfleisch und Geflügelnebenerzeugnisse machten knapp 20 % aller Einfuhren von Fleisch und Schlachtnebenerzeugnissen aus und damit 2 Prozentpunkte mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. 93 % wurden aus anderen EU-Ländern geliefert. Die Einfuhren des Geflügelfleischsektors verzeichneten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres einen Rückgang um 4 %.
Die Einfuhren von Fleischwaren (Würste und Zubereitungen aus Fleisch) stiegen gegenüber dem Vorjahr um 14 % auf ein Gesamtvolumen von rund 113.253 t. Damit entfielen 16 % der Einfuhren im gesamten Fleischsektor auf Fleischwaren. Im Fleischsektor insgesamt wurden 723.523 t im Gesamtwert von 1,74 Mrd. € importiert. Wertmäßig sanken die Einfuhren um etwa 4 %.
Über 72 % aller Ausfuhren entfielen auf den Schweinefleischsektor. Diese sanken gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres um 10 %. Nahezu 85 % aller Ausfuhren von frischem und gefrorenem Schweinefleisch entfielen auf den Intra-EU-Handel (das sind rund 340.000 t). Gut 62.000 t wurden in Drittländer exportiert, davon mehr als ein Viertel (26,4 %) nach Südkorea. Der Anteil der der chinesischen Bezüge sank um 11 Prozentpunkte auf 22 %. Die Lieferungen nach Russland gingen aufgrund der seit Februar verhängten ASP-bedingten Liefersperre für frisches und gefrorenes Schweinefleisch aus der gesamten EU um 75 % auf 4.300 t zurück.
Auf den Sektor Rindfleisch entfielen etwa 9 % aller Ausfuhren, wovon gut 91% innerhalb der EU gehandelt wurden. In Drittländer wurden mit 6.300 t 13 % weniger als im Vorjahr exportiert. Die wichtigsten Zielmärkte außerhalb der EU sind die Schweiz (3.200 t) Russland (1.040 t), Bosnien-Herzegowina (773 t) und Norwegen (626 t).
Sämtliche Exporte im Fleischsektor beliefen sich im Berichtszeitraum auf etwa 980.000 t im Gesamtwert von 2,2 Mrd. €. Gut 13 % davon entfielen auf Fleischwaren (Würste und Zubereitungen aus Fleisch). Die Ausfuhren von Fleischwaren stiegen gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um rund 6 % auf ein Gesamtvolumen von 132.000 t.