Marktprognose für Rindfleisch in der EU
VDF, 31.10.2014 - Der Prognoseausschuss der EU für den Sektor Rindfleisch hat seine Markteinschätzung für das Jahr 2014 mit Aussichten für 2015 auf der Basis der gegenwärtigen Entwicklung auf dem Rindfleischmarkt aktualisiert. Die wichtigsten Aussagen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:Bestände: Die bislang vorliegenden Ergebnisse von Viehzählungen im Jahr 2014 weisen erneut einen leichten Anstieg des EU-Bestandes um voraussichtlich 1,1 % aus. Der Bestand in Deutschland ist ebenfalls geringfügig um 0,9 % auf 12,7 Mio. Rinder gewachsen.
Erzeugung: Der Rückgang der Rindfleischproduktion hat sich auch in den Jahren 2012 und 2013 fortgesetzt (jeweils etwa 4 % für die alten EU-15-Länder). Für den Zeitraum von Januar bis Juli 2014 ist gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres für die EU-28 eine Stabilisierung eingetreten (-0,1 %). Für die EU-15-Länder wird für das gesamte Jahr 2014 sogar ein Anstieg von 3,5 % vorausgesagt. Für das kommende Jahr wird ein leichter Rückgang um 0,7 % prognostiziert.
Preise: Der seit Mitte des Jahres 2010 eingesetzte stetige Anstieg der Rindfleischpreise hat sich in den Jahren 2011 bis 2013 fortgesetzt. Im Durchschnitt der alten EU-15-Länder sind die Preise für ausgewachsene männliche Rinder im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 3,87 €/kg gestiegen. Eine weitere kleine Steigerung (+2,1 %) erfolgte im Jahr 2013. Für das Jahr 2014 wird ein Rückgang um 4 % auf 3,80 €/kg errechnet. Für 2015 wird von einer stabilen Preislage ausgegangen (+0,5 % auf 3,82 €/kg).
Importe: Im Jahr 2012 wurde der Importrückgang der Jahre 2011 und 2010 fortgesetzt (-5 % auf 307.000 t). Im Jahr 2013 gab es vor allem aufgrund der Ausdehnung der Lieferungen aus Brasilien (+15 %) und Australien (+32 %) wieder einen Anstieg der EU-Importe um 9 % auf 334.463 t. Von Januar bis August 2014 sanken die Einfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur leicht (-1,7 % auf 217.367 t). Etwa 43 % aller Einfuhren kamen aus Brasilien. Danach folgte Uruguay mit einem Anteil von rund 16 % und Argentinien mit 13 %. Die Lieferungen aus Argentinien und Uruguay verzeichneten starke Rückgänge um 16 bzw. 10 %.
Exporte: Nach einem Anstieg der Exporte in den Jahren 2010-2011 vor allem auf Grund des Sonderfalls Türkei sanken die Exporte im Jahr 2012 um fast 20 % auf 508.000 t. Ein weiterer Rückgang wurde im Jahr 2013 um rund 11 % verzeichnet. Niedrigere Produktion und hohe Rindfleischpreise haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Im Zeitraum von Januar bis August 2014 war ein Anstieg gegenüber der gleichen Zeitspanne des Vorjahres um rund 23 % zu verzeichnen. Russland blieb mit 22 % das Hauptziel europäischer Lieferanten. Danach folgten Hongkong (9 %) und Libanon (7 %).