Marktprognose für Lammfleisch in der EU
VDF, 17.05.2019 - Der Prognoseausschuss der EU für den Sektor Schaffleisch hat seine Markteinschätzung für 2019 auf der Basis der vorliegenden Daten aktualisiert. Nachfolgend erhalten Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse der jüngsten Sitzung:Bestände: Die Ergebnisse vorliegender Viehzählungen in den wichtigsten Mitgliedstaaten aus dem Herbst 2018 weisen erneut einen leichten Rückgang der Bestände um etwa 1 % aus. Eine rückläufige Entwicklung ist insbesondere bei der Anzahl von Mutterschafen im Vereinigten Königreich, in Spanien, Irland und Portugal zu beobachten. In Frankreich und Rumänien waren leichte Bestandserweiterungen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Für 2019 wird von weitgehend stabilem Bestand ausgegangen. Es wurde auf die Wichtigkeit des Vereinigten Königreichs als Hauptproduktionsland im Falle eines Brexit hingewiesen.
Produktion: Die Schaffleischerzeugung sank in der letzten Dekade fast stetig. Im Jahr 2018 blieb die Erzeugungsmenge von Schaf- und Ziegenfleisch in europäischen Schlachthäusern mit gut 776.000 t im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil. Für das laufende Jahr 2019 geht der Prognoseausschuss der EU sowohl bei Schaf- als auch bei Ziegenfleisch von einem leichten Anstieg auf EU-Ebene von jeweils gut 1,5 % aus.
Preise: Die Preise für schwere Lämmer liegen aktuell unter dem Niveau von 2018, in dem besonders hohe Preise registriert wurden. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2014-2018 liegen die Preise derzeit auf einem ähnlichen Niveau.
Die Preise für leichte Lämmer stiegen in diesem Jahr zu Ostern deutlich über das Niveau von 2018. Die Lage normalisiert sich jedoch allmählich. Die Preise für leichte Lämmer liegen derzeit mit etwa 560 Euro/100 kg und damit ähnlich wie im Durchschnitt der letzten 4 Jahre. Ein globaler Anstieg der Lammfleischpreise ist angesichts des knappen Angebots jedoch künftig zu erwarten.
Außenhandel: Die Lammfleischimporte der EU haben sich im Zeitraum von Januar bis Februar 2019 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres spürbar reduziert. Sie lagen rund 19.500 t deutlich unter dem Niveau der ersten 2 Monate der Jahre 2017 und 2018. Hauptlieferanten sind nach wie vor Neuseeland (85 %) und Australien (rund 10 %). Beide Länder verzeichneten Lieferrückgänge.
Die Lammfleischexporte der EU (inklusive Lebendvieh) sind im Zeitraum von Januar bis Februar 2019 im Vergleich zu den ersten 2 Monaten des Vorjahres um rund 50 % auf gut 12.000 t gestiegen. Steigende Ausfuhren waren vor allem bei den Hauptzielländern Libyen, Iran, Israel, Libanon sowie Hongkong und der Schweiz zu verzeichnen.