Pressemitteilung zur VDF/BVDF-Jahrestagung 2019

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Wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Fleischsektors


Überblick

Für die Unternehmen der deutschen Fleischwirtschaft ist seit der letzten Jahrestagung erneut ein Jahr mit vielen Herausforderungen vergangen. Unverändert kennzeichnend ist die kontinuierlich schrumpfende Nachfrage für Schweinefleisch in Deutschland und allgemein in der EU. Hinzu kommen bereits bestehende oder künftige Regelungen, die die Erzeugung und die Vermarktung von Fleisch erschweren und verteuern.
Die Erzeugung von Fleisch in der EU ist insgesamt leicht gestiegen. Den größten Anteil am Zuwachs hatte Geflügelfleisch.
Der Binnenhandel der EU insgesamt ist laut offizieller Statistik stabil bis leicht erhöht. Bei Rindfleisch ist die Handelsmenge nahezu unverändert. Bei Schweinefleisch gibt es einen Zuwachs von rund 2 %, der vermutlich zum Teil durch weggebrochene Produktionskapazitäten in einigen Mitgliedstaaten begründet ist. Die anhaltend niedrigen Preise bei Schweinefleisch im vergangenen Jahr und auch die Preisschwäche im Rindfleischsektor haben viele Erzeuger zur Aufgabe gezwungen. Diese Entwicklung war in den EU-Staaten sehr unterschiedlich. Der Bedarf für Mengenaustausch dürfte sich dadurch erhöht haben.

Der Export von Schweinefleisch aus der EU in Drittländer ist 2018 um 4 % gestiegen, allerdings bei Schlachtnebenerzeugnissen um 7 % zurückgegangen. Grund für den Zuwachs bei Fleisch waren vor allem erhöhte Lieferungen in diverse ostasiatische Länder mit Ausnahme von China/Hongkong und in die USA. Der EU-Export von Schweinefleisch nach China ging erneut um 5 % und nach Hongkong sogar um 44 % zurück. Die Exportmenge ist 2018 allerdings im Mehrjahresvergleich weiterhin auf einem hohen Niveau und liegt 24 % bzw. 4 % über dem Stand von 2015. Für 2019 wird wieder mit einem Anstieg der Lieferungen nach China gerechnet, da das massive Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) die chinesische Schweinefleischerzeugung erheblich reduziert hat und noch weiter verringern wird.
Trotz der Preisschwäche im Jahr 2018 kam es EU-weit nicht zu einem Erzeugungsrückgang und somit zunächst auch nicht zu einem Preisauftrieb. Die Preise stiegen erst ab Mitte Februar und verstärkt ab Mitte März 2019. Auslöser sind der jetzt spürbar werdende Rückgang des Schweinebestands und die jüngst verstärkte Nachfrage aus China wegen der dortigen ASP-bedingten Produktionsausfälle.

Für die Unternehmen der Fleischwarenindustrie sorgt die jüngste Preisentwicklung allerdings für massive Probleme. Die Lage wird als bedrohlich eingeschätzt. Die Preissteigerung verlief ab März extrem abrupt mit einer Zunahme von über 30 Prozent, für Verarbeitungsteilstücke sogar noch stärker.

Im Rindfleischsektor ist die Lage ebenfalls zum Teil sehr angespannt. Die Dürre des vergangenen Jahres zwang viele Erzeuger in der EU zu Bestandsreduzierung. Die dadurch erzeugten zusätzlichen Fleischmengen sorgten für anhaltend niedrige Preise, die die Lage der Erzeuger zusätzlich belasteten. Die Preisschwäche hält auch in den ersten Monaten von 2019 an.
Die Rindfleischproduktion in der EU stieg bedingt durch den Bestandsabbau gegenüber 2017 um 1,8 %. Rindfleisch liegt tendenziell als hochwertiges Qualitätsprodukt weiterhin im Trend der Verbraucher. Dies spiegelt sich auch in der guten Nachfrage für Qualitätsfleisch aus Übersee wider. Der Import insgesamt und dabei insbesondere aus den Hauptlieferländern Brasilien und Argentinien ist wieder deutlich gestiegen, ist allerdings noch weit entfernt von den Einfuhrmengen von vor 2010. Die Verbrauchszahlen zeigen im Rindfleischsektor insgesamt wieder leicht abwärts.

(Den vollständigen Bericht können Sie über den nebenstehend Link herunterladen.)