EU – Außenhandel im Sektor Rindfleisch im Zeitraum Januar-September 2019
VDF, 29.11.2019 - Nach einem Rückgang der EU-Rindfleischexporte im Jahr 2018 um rund 6 % verzeichneten die Ausfuhren von frischem und gefrorenem Rindfleisch in den ersten 9 Monaten des Jahres 2019 nach vorläufigen Daten von Eurostat gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres einen Anstieg um rund 6 % auf ein Gesamtvolumen von mehr als 180.000 t. Die Einfuhren gingen hingegen um etwa 2 % auf eine Gesamtmenge von 152.000 t zurück.Die wesentlichen Abnehmerländer für Rindfleisch aus der EU sind vor allem Bosnien-Herzegowina und Hongkong mit einem Anteil von gut 14 bzw. 11 % an der gesamten EU-Ausfuhrmenge. Die Ausfuhren in diese beiden Länder nahmen im Berichtszeitraum mit +10 % bzw. 33 % stark zu. An dritter und vierter Stelle rückten die Philippinen und Israel auf mit einem Abnahmeanteil von jeweils gut 8 %. Danach folgten Algerien und die Schweiz mit einem jeweiligen Anteil von rund 7 % am gesamten Liefervolumen der EU. Die Lieferungen in die o. g. Länder verzeichneten (mit Ausnahme der Schweiz) z. T. deutliche Zuwächse gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
China importierte aufgrund der Marköffnung für einige EU-Länder mit gut 7.800 t erstmalig eine größere Menge Rindfleisch aus der EU als bislang. 62 % hiervon wurden aus Irland geliefert. Gut ein Viertel kam aus dem Vereinigten Königreich und weitere 8 % aus den Niederlanden.
Die Ausfuhren von Rindfleisch nach Norwegen gingen u. a. wegen der Aussetzung der Zollreduzierung seitens Norwegens gegenüber dem gleichen Zeitraum von 2017 um mehr als die Hälfte zurück. Die Lieferungen in die Türkei, die im letzten Jahr ausnahmsweise rund 33.000 t aus der EU importierte, kamen in diesem Jahr nahezu zum Erliegen.
Auf gekühltes Rindfleisch entfielen im Berichtszeitraum gut 86.000 t. Diese Menge nahm gegenüber dem Vorjahr um 21.000 t bzw. 20 % ab. Aufgrund dieses Rückganges ist der Anteil frischer Rindfleischexporte um 17 Prozentpunkte auf nur noch rund 48 % gesunken.
Irland belegt mit einem Anteil von rund 18 % an der EU-Exportmenge nun Platz 1 der Hauptexportländer innerhalb der EU. An zweiter, dritter und vierter Stelle folgten Polen, die Niederlande und Spanien mit einem jeweiligen Anteil von 13-14 %. Die Exporte Deutschlands blieben mit einem Gesamtvolumen von gut 13.000 t gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu unverändert. Die Ausfuhren Frankreichs und Österreichs verringerten sich im Jahresvergleich um 12 bzw. 3 %. Noch stärker sanken die Exporte Belgiens, die sich im selben Zeitraum um fast zwei Drittel reduzierten.
Eine wichtige Sparte des Rindfleischsektors ist die Ausfuhr von Nebenprodukten der Rinderschlachtung. Die EU-Exporte von Schlachtnebenerzeugnissen vom Rind sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 3 % und beliefen sich auf rund 94.000 t.
Fast ein Fünftel dieser Exporte (19 %) ging nach Hongkong. Diese Lieferungen nahmen jedoch anders als bei Rindfleisch stark ab (-27 %). Weitere wichtige Absatzmärkte für Rindfleischnebenprodukte befinden sich hauptsächlich im asiatischen und afrikanischen Raum.
Bei der Ausfuhr von Rindfleischnebenerzeugnissen nach China entfielen 84 % der gesamten EU-Lieferungen von rund 6.100 t auf die Niederlande.
Die EU-Einfuhren von Rindfleisch sanken in den ersten drei Quartalen 2019 um 1,8 % auf 152.000 t. Gut ein Drittel (51.200 t) dieser Importe wurde aus Brasilien geliefert. Die Lieferungen aus Brasilien nahmen um 4 % zu.
Die Lieferungen aus Argentinien stiegen ebenfalls leicht und erreichten ein Gesamtvolumen von rund 36.500 t (+4,5 %). Somit stammte fast ein Viertel aller Importe aus Argentinien. Die Lieferungen aus Uruguay, dem drittwichtigsten Lieferanten der EU, gingen hingegen gegenüber dem Vorjahr um 14 % zurück. Nur noch 17 % der EU-Rindfleischeinfuhren wurden aus Uruguay geliefert.
Hauptimportländer innerhalb der EU sind neben den Niederlanden (Rotterdam-Effekt), Italien und Deutschland. 65 % der Rindfleischeinfuhren entfielen auf frisches bzw. gekühltes Rindfleisch. Dieser Anteil blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.