Deutschland – Fleischerzeugung im Juli weiter deutlich unter Vorjahresniveau
VDF, 09.09.2020 - Der im ersten Halbjahr verzeichnete Rückgang der Schweine- und Rinderschlachtungen in gewerblichen Schlachthöfen in Deutschland hat sich auch im Juli 2020 fortgesetzt. Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes wurden im Berichtsmonat mit knapp 4,3 Millionen geschlachteten Schweinen gut 311.100 Tiere oder rund 6,8 % weniger Schweine geschlachtet als im Juli 2019. Die Schweinefleischerzeugung ging dabei um 5,3 % auf 409.386 t zurück.Entscheidend für diesen Rückgang war die temporäre Schließung einiger Schlachtbetriebe, die auch nach der Wiederaufnahme der Schlachtungen mit deutlich verringerter Kapazität schlachten können. Vor allem in Nordrhein-Westfalen sank das Schlachtaufkommen gegenüber Juli 2019 um rund 410.000 Schweine oder 27 % auf 1,1 Millionen Schlachtungen. Ein weiterer entscheidender Aspekt war der Rückgang der aus dem EU-Ausland importierten Tiere zur Schlachtung in deutschen Betrieben. So sank die Anzahl dieser geschlachteten Tiere um mehr als die Hälfte (-55 %) auf nur noch rund 131.400 Tiere. Auch dies dürfte ein Effekt des vorrübergehenden Schlachtstopps in zwei großen Betrieben in Nordrhein-Westfalen sein, da andere Schlachtbetriebe die Schlachtung ausländischer Schweine zurückgestellt haben, um beim Abbau des hierzulande entstandenen Schlachtschweinestaus zu unterstützen.
Die Anzahl geschlachteter Rinder sank bundesweit gegenüber Juli 2019 um 12.200 Tiere auf 237.438 Rinder (-5 %). Wegen höherer Schlachtgewichte ging die Rindfleischerzeugung weniger stark um 3,2 % auf 83.322 t zurück.
Besonders deutlich fiel das Minus mit 9,8 % auf 24.384 Tiere bei den Kälberschlachtungen aus. Ferner nahmen die Kuhschlachtungen um 6,6 % ab.