Frankreich – Schweinefleischexport Jan. - Sep. 2021
VDF, 03.12.2021 - Mit einem jährlichen Produktionsvolumen von gut 2,2 Mio. t und einem Anteil von rund 10 % belegt Frankreich Platz 3 der Hauptproduktionsländer von Schweinefleisch in der EU.Die französischen Schweinefleischausfuhren verzeichneten in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres 2021 einen moderaten Mengenanstieg gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um etwa 5 % auf ein Gesamtvolumen von 370.000 t.
Es fand allerdings eine kräftige Verschiebung der Exporte statt. Dem Rückgang des Absatzes im EU-Binnenhandel um 8 % stand eine kräftige Ausdehnung der Lieferungen in Drittländer um rund 30 % gegenüber.
Gut 45 % aller französischen Schweinefleischausfuhren entfielen im bisherigen Verlauf des laufenden Jahres auf Drittländer. Dieser Anteil stieg gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozentpunkte. Sicherlich hat unter anderem der Ausfall deutscher Schweinefleischlieferungen in diverse Drittländer aufgrund verhängter ASP-Liefersperren zum Anstieg französischer Drittlandexporte geführt.
Der Absatzboom in Drittländer beschränkte sich jedoch lediglich auf das erste Halbjahr. Im dritten Quartal lagen die Exporte im Jahresvergleich deutlich unter dem Vorjahresniveau. Folglich verhielten sich die Lieferungen im Binnenhandel gegenläufig. Bis Juni 2021 lagen diese weit unter dem Niveau des Vorjahres und ab Juli deutlich darüber. Hintergrund hierfür ist vor allem die sinkende Importnachfrage aus China.
Hauptzielmarkt für französische Lieferanten ist anstelle von Italien nun China geworden. Mittlerweile gehen rund 30 % aller Lieferungen ins Reich der Mitte (+37 % auf 110.200 t). Die italienischen Bezüge gingen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres hingegen um rund ein Fünftel auf 59.200 t zurück. Der Absatzanteil sank entsprechend auf nur noch 16 %.
Steigende Lieferungen wurden außerdem beim Export auf die Philippinen (+73 %), nach Südkorea (+125 %), Hongkong (+14 %), Taiwan (+337 %), Südafrika (+123 %) und Singapur (+41 %) verzeichnet. Die Lieferungen nach Japan sanken geringfügig um 3 %. Die Bezugsmenge des Vereinigte Königreiches fiel um 16 % auf nur noch rund 14.000 t.
Die französischen Ausfuhren von Nebenprodukten der Schweineschlachtung stiegen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um gut 16 % und beliefen sich auf ein Gesamtvolumen von rund 119.000 t. Fast 75 % der Lieferungen gingen in Drittländer, die im Jahresvergleich um 20 % ausgedehnt werden konnten. Auf China allein entfiel mehr als die Hälfte aller Exporte von Nebenprodukten (56 % bzw. 66.200 t). Der Absatz im Binnenmarkt stieg um 10 % auf 30.000 t.